Fuldaer Informationsdienst für angewandte Gesundheitswissenschaften und klinische Praxis
[erstellt 20/Mrz/2009]
Welche Flüssigkeit eignet sich für die Spülung einer perkutanen endoskopischen Gastrostomie (PEG)-Sonde nach Nahrungs- oder/und Medikamentenapplikation?
Verlegungen der flüssigkeitsführenden Teile einer perkutanen endoskopischen Gastrostomie (PEG)-Sonde stellen eine häufige Komplikation bei enteraler Ernährung und/oder der Applikation von Medikamenten dar. Die häufigsten Ursachen für eine Verlegung des Sondenlumens ergeben sich aus [1]:
Es konnte durch die Literaturrecherche in den Datenbanken Cochrane Library, CINAHL, EMBASE/MEDLINE keine klinische Studie identifiziert werden, die explizit die Fragestellung untersucht, welche Flüssigkeit für die Durchspülung einer PEG-Sonde am besten geeignet sei. Einige Studien setzen sich aber mit dieser Fragestellung hinsichtlich der Verwendung anderer Systeme zur enteralen Ernährung wie etwa nasogastrischer Sonden auseinander. Die im Folgenden angeführten Empfehlungen für Durchspülungsprozedere von PEG-Sonden aus Leitlinien und Standardwerken greifen zumeist auf diese Untersuchungen zurück.
Im Handbook of Drug Administration via Enteral Feeding Tube aus 2007 wird das regelmäßige Durchspülen der PEG-Sonde als essentiell für die Prophylaxe von Verlegungen und Funktionsbeeinträchtigungen durch Medikamentenapplikationen bewertet. Leitungs- und steriles Wasser eignen sich als Durchspülungsmittel, sind jedoch hinsichtlich der verabreichten Menge patientenindividuell abzustimmen [1; 2]. Zudem soll
Internationale Leitlinien weisen eine homogene Empfehlungslage hinsichtlich der Verwendung von Wasser als Durchspülungsflüssigkeit auf [3; 4]. Variabilitäten existieren in den Empfehlungen hinsichtlich der für die Spülungen zu verwendenden Wassermenge. Die Leitlinien der European Society for Clinical Nutrition and Metabolism (ESPEN) zur artifiziellen enteralen Ernährung weist in ihren Empfehlungen aus, PEG-Sonden nach Nahrungs- oder Medikamentengabe mit 40 ml Trink- bzw. stillem Mineralwasser durchzuspülen [4].
Die Autorengruppe des Clinical Ressource Efficiency Support Team (CREST) empfiehlt in ihren Leitlinien aus dem Jahre 2004 vor als auch nach einer Medikamentenapplikation die Spülung der Sonde mit 30 ml Wasser bei erwachsenen Patientinnen und Patienten sowie 5 bis 10 ml bei Kindern. Bei Verabreichung mehrerer Medikamente sollen diese nacheinander gegeben werden. Zudem kann zwischen jeder Medikamentengabe eine Spülung mit 5 bis 10 ml Wasser erfolgen. Die Entscheidung für die Art des verwendeten Wassers ist erst nach einer individuellen Fallbeurteilung (ggf. über ein Risikoassessment) möglich [3]. Hinweise auf die Eignung von Tee oder anderen zubereiteten Flüssigkeiten als Durchspülungslösung finden sich in diesen Leitlinien nicht.
Cochrane Library, CINAHL, EMBASE/MEDLINE, National Institute for Health and Clinical Excellence (NICE), Scottish Intercollegiate Guidelines Network (SIGN), Internetrecherche
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Diese Frage steht als pdf-download zur Verfügung:
http://www.findax.de/downloads/fluessigkeit-peg-sonde.pdf
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